[29.07.2014 #1382] Julia (Drama, Road Movie, Thriller, Frankreich, 2008)
Die dauerbreite Schwerstalkoholikerin Julia, grandios gespielt von der überragenden Tilda Swinton, welche nicht mal für sich selbst Verantwortung übernehmen kann, keine Kinder will, entführt ein Kind, durchläuft in diesem Film eine Wandlung, in der sie am Ende sagt „Ich bin nur eine Mutter“.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieser Film sehr angestrengt hat und mich gefordert hat, ihn durchzuhalten, immerhin 144 Minuten. Ich vergöttere aber Tilda Swinton, wie auch Mads Mikkelsen, sehr. Auch wenn im Nachhall sich im Gehirn keine Tiefenwirkung etablieren möchte, ist es doch eine großartige One-Woman-Show von Tilda Swinton. Für Tilda Swinton Fans führt an dem Film kein Weg vorbei, und da hat sich das Durchhalten dann doch gelohnt.
Julia (Tilda Swinton) ist 40 und ein Wrack. Jeden Abend trinkt sie bis zur Besinnungslosigkeit, landet mit irgendeinem Kerl im Bett, um am nächsten Morgen angeekelt ihr verkorkstes Leben zu verfluchen. Als ihre psychisch labile Nachbarin sie bittet, dabei zu helfen, ihren achtjährigen Sohn Tom aus der Obhut des reichen Großvaters zu befreien, sieht Julia endlich ihre Chance. Sie kidnappt den Jungen auf eigene Faust, um zwei Millionen Dollar von der Familie zu erpressen. Doch die Aktion geht gründlich schief. Mit dem Kind im Schlepptau flieht Julia nach Mexiko, wo die Dinge völlig aus dem Ruder laufen. Erick Zoncas rasantes Drama über die Verzweiflungstat einer Trinkerin begeistert durch die alles überragende Darstellung von Oscar®-Preisträgerin Tilda Swinton, die in der Rolle der gleichsam skrupellosen wie verletzlichen Julia alle Register ihres Könnens zieht.
Regie: Erick Zonca, Schauspieler: Camille Natta, Tilda Swinton, Kate Del Castillo, Aidan Gould, Saul Rubinek
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