Ein hypnotisches und wildes Meisterwerk, eine beglückende Entdeckung war es. Es fühlt sich etwa so an, wie „Alice im Wunderland“, Gaspar Noé, Quentin Tarantino und Takeshi Kitano zur gleich Zeit, saucool. Großes Lob an den Regisseur Tetsuya Nakashima für dieses Werk. Im Besonderen an den überragenden Schauspieler Kōji Yakusho. Er spielt seine Rolle mit solch einer Energie und Wucht, daß einem die Ohren flattern. Das ist wirklich ein Fest, welches begeistert und bestimmt nichts für schwache Nerven
Denkt einfach daran: „Raus aus diesem „Pussy Wagon“ des Kinos, denkt an „Oldboy“, zieht mal kurz eine Nase voll „Enter The Void“. Hat man dieses Comic einmal aufgeschlagen, will man lesen, bis nur noch Schnee liegt. Die lebendige, virtuose und brutale Sprache der Fotografie, sie ist überwältigend. Tetsuya Nakashima, gib mir mehr davon, großartig.
Ex-Cop Akikazu Fujishima (Kôji Yakusho) fristet sein Dasein als heruntergekommener Supermarktdetektiv mit Hang zum Alkohol. Als seine Tochter Kanako (Nana Komatsu) verschwindet, begibt er sich auf eine qualvolle und bald rasende Suche, die verstörende Enthüllungen bereithält. Denn der Apfel ist nicht weit vom Stamm gefallen und Kanako hat eine verheerende Spur aus Drogen, Sex und Gewalt hinterlassen. Akikazu steht einer Verdorbenheit gegenüber, die alles, was ihm lieb war, demaskiert – und ihm zugleich einen grellen Spiegel vorhält…
Tetsuya Nakashima hat nach seinem Meisterwerk ‚Geständnisse‘ (Japan 2010) die Schrauben noch einmal angedreht. ‚The World of Kanako‘ (2014) ist ein so bösartiges wie faszinierendes Rätselspiel, das an Schönheit und Brutalität kaum zu überbieten ist. Der Trip in die ganz persönliche Hölle eines Mannes, ist ein unaufhaltsamer Angriff auf unsere Sinne, wie ihn nur das asiatische Kino zu zeigen vermag.
Regie: Tetsuya Nakashima
Hauptdarsteller: Kôji Yakusho, Joe Odagiri, Fumi Nikaidô, Satoshi Tsumabuki, Nana Komatsu
Gerne: Drama, Krimi, Mystery
Produktionsland: Japan
Produktionsjahr: 2014
Originaltitel: Kawaki
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