Gepostet von herr.filmtanz am Aug 5, 2016

ALKI ALKI | Heiko Pinkowski | Peter Trabner | Axel Ranisch | TV-Tipp am Fr.

Axel Ranischs sehr guten Film ALKI ALKI gibt es heute, zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr, auf ZDFKultur zu erleben. Überragend Heiko Pinkowski und Peter Trabner, es lohnt sich sehr. Im Folgenden das „Sehr gute Manifest“.

Sehr gutes Manifest

I. Ein sehr guter Film hängt nicht vom Budget ab. Er entsteht in Freiheit selbstbestimmt und unabhängig quasi von glücklichen Filmautoren. Sehr gute Filme sind die Bio-Produkte der Deutschen Filmlandschaft.

II. Sehr gute Filme entstehen von der Idee, über den Dreh, bis zum Schnitt in einem Schwung – wie in einem einzigen, rauschhaften Arbeitsvorgang. Die Intuitionen ist ihr wichtigstes Werkzeug, sie zu achten ihr oberstes Gebot.

III. Redakteure, Produzenten und Förderer dürfen und sollten sehr gutes Geld investieren. Eine inhaltliche Bevormundung aber ist kontraproduktiv. Sie würde den Arbeitsfluss empfindlich behindern und das scheue Pflänzchen Intuition vergiften.

Der Spielleiter Axel Ranisch hat mit ALKI ALKI ein zutiefst berührendes, schmerzliches und schonungsloses Werk über den Freund und das Arschloch, den Alkohol, erschaffen. Großartig inszeniert, verdient Axel Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner und das gesamte Team ein Lob aus tiefster Seele für dieses ehrliche Werk. Eine Sehempfehlung von Herzen. Herausragend.

Peter Trabner verkörpert hier die Sucht, spielt den Freund und Feind Flasche. Zusammen mit Heiko Pinkowski sind sie mit Anika verheiratet und haben drei Kinder (Pinkowskis echte Kinder). Heiko Pinkowski trägt hier seine eigenen intensiven Lebenserfahrungen mit in den Film. Wenn man am Ende in seine verbitterten Augen schaut, ist es kein Schauspiel, sonder er selbst. So tief berührend und ehrlich erlebt man den deutschen Film selten.

Fr. 05.08.2016, um 20:15 Uhr auf ZDFKultur.
Von Axel Ranisch, mit Heiko Pinkowski und Peter Trabner.
(FreeTV-Premiere, Komödie, Drama, Deutschland, 2015)

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Tobias (Heiko Pinkowski) und Flasche (Peter Trabner) sind seit ihrer Jugend Freunde fürs Leben. Tobias steht in der Blüte seines Lebens, hat Familie und trägt Verantwortung. Trotzdem scheint er nicht erwachsen zu werden, rockt mit Flasche die Diskotheken und feiert mit Leuten, deren Vater er sein könnte. Doch die unbeschwerte Leichtigkeit der Jugendlichkeit ist längst verflogen. Tobias gerät zunehmend mit seiner Frau Anika (Christina Große), den drei Kindern und seinem Kompagnon Thomas (Thorsten Merten) in Streit.

Er verliert seinen Führerschein, Aufträge im Büro, das Liebesleben mit seiner Frau und die Freude an seinen Kindern. Als er einen Autounfall baut, der beinahe das Leben seiner Kinder kostet merkt Tobias Stück für Stück, dass ihm die Freundschaft zu Flasche nicht gut tut und dass es nun an der Zeit ist, sich zu trennen. Doch als Tobias zu dieser Erkenntnis kommt, ist es lange schon zu spät. Tobias kann Flasche nicht loswerden. Also dreht sich die mörderische Spirale weiter.

Solange, bis es dreckig wird.

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