Gepostet von herr.filmtanz am Jun 7, 2017

SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES | Julian Radlmaier | Info

Julian Radlmaiers Werk SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES durchdringt meine Arthouse-Seele mit sofortiger Neugier und Vorfreude. Zu sehen war er auf der 67. Berlinale in der Kategorie Perspektive Deutsches Kino. Im Folgenden die wunderbare Kritik auf Kino-Zeit und ein kleines Interview mit dem Regisseur Julian Radlmaier für die Mittelbayrische. Kinostart 08.06.2017

„Die aber ist durchsetzt von urkomischen linksdiskursiven Dialogen, von der Zeichnung sehr präziser, irgendwo lachhafter, gleichzeitig vollkommen ernst zu nehmender Charaktere und von der ständigen Möglichkeit, nein, Notwendigkeit einer Revolution. Denn so wie es ist, kann es nicht weitergehen.“ schreibt Harald Mühlbeyer auf Kino-Zeit.

Kino-Zeit Kinofinder – SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES

Die wunderbaren Filmseelen Sonja und Beatrice zu SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES.

Mittelbayrische – Der wahre Kern des Kommunismus

Dein Film verhandelt im unterhaltsamen Komödienformat die Widersprüche von Kommunismus und Kapitalismus. Wie bist Du auf die Idee für diesen Film gekommen?

Dieses Thema interessiert mich schon lange und war bereits in meinen letzten beiden, kürzeren Filmen zentral. Es geht mir um die Frage, ob die in der Realität gescheiterte Utopie des Kommunismus nicht doch einen wahren Kern enthielt, über den man vielleicht wieder nachdenken sollte, um nicht an der Alternativlosigkeit des neoliberalen Kapitalismus zu verzweifeln. Ein neuer Aspekt ist nun, dass ich in diesem Film stärker meine eigene Position im gesellschaftlichen Gefüge zu reflektieren versucht habe.

Ein bürgerlicher Windhund gesteht, wie er vom ehrgeizigen aber wenig anerkannten Filmemacher zum Vierbeiner wurde: Gerade bei sämtlichen Förderstellen abgeblitzt, sieht Julian sich gezwungen, einen Job als Erntehelfer anzunehmen. Als er der jungen Kanadierin Camille weismacht, es handle sich dabei um die Recherche für einen kommunistischen Märchenfilm, in dem sie die Hauptrolle spielen soll, will sie mitkommen, und das wiederum bringt Julians romantische Ader zum Pulsieren. Die beiden landen in der trügerischen Idylle einer ausbeuterischen Apfelplantage. Während Julian die körperliche Arbeit kaum erträgt, stürzt sich Camille enthusiastisch in die vermeintliche Recherche und freundet sich mit Hong und Sancho, zwei wundergläubigen Proletariern auf der Suche nach dem Glück, an. Für Julian wird es zunehmend unmöglicher, den kommunistischen Filmemacher zu mimen. Dann kommt ihm auch noch ein Vorzeigearbeiter mit amerikanischem Traum in die Quere und, nicht zu vergessen, dieser aus dem Ruder gelaufene Mönch mit magischen Kräften. Bei so vielen kontrolliert schäumenden Konflikten erstaunt es nicht, dass auch noch die Plantagenbesitzerin versehentlich getötet wird. Zu guter Letzt pfeifen die Spatzen einen unerhörten Plan von den Bäumen. (Berlinale)

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Regie: Julian Radlmaier
Drehbuch: Julian Radlmaier
Kamera: Markus Koob
Hauptdarsteller: Johanna Orsini-Rosenberg, Ilia Korkashvili, Deragh Campbell, Benjamin Forti, Julian Radlmaier
Gerne: Komödie
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2016
Kinostart: 08.06.2017

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