Es ist meiner Seele und meinem Herzen eine wunderbare Freude, dass wir uns ab dem 04.02.2018 auf THE WOMAN WHO LEFT von Lav Diaz in ausgewählten Kinos freuen dürfen. Öffnet man seine Aura dieser virtuosen Fine-Art-Schwarzweißfotografie, seinen Slow-Cinema-Werken, schwingt es wie eine Offenbarung unaufhaltsam weiter.
Kino-Zeit Kinofinder – THE WOMAN WHO LEFT
Nach seinem fast sechsstündigen Werk FROM WHAT IS BEFORE war ich traurig, wäre ich gerne viele Stunden länger in die philippinische Kultur und deren Seele eingetaucht.
Lav Diaz’ virtuose Langsamkeit ist für mich ein Kontrast, zu der immer schneller werdenden Welt und dessen Filmen. Wie bei LEVIATHAN (Andrei Zvyagintsev), THE ASSASSIN (Hsiao-hsien Hou) und THE WOMAN WHO LEFT (Lav Diaz) sind es diese Werke, welche, wie ein Herzschlag, meine Filmseele antreibt. Ich schließe dann die Augen, und sofort projiziert das Gehirn Bilder, aus jenen geliebten Meisterwerken – ein Leben lang.
Der liebe Joachim Kurz formt in seiner Besprechung zu THE WOMAN WHO LEFT folgende wunderbare Gedanken, welche meine Liebe zu den Werken von Lav Diaz dankbar beschreibt.
„Dennoch lassen die Bilder und Szenen sowie deren Dauer viel Platz für das Hinsehen und das Einfühlen in die Situation; parallel zum eigenen Film kreiert Lav Diaz eine zweite Ebene, einen zweiten Film, den er im Kopf des Zuschauers verankert – und genau darin besteht auch eine der vielen Qualitäten dieses Werks.“ (Kino-Zeit) “
Es ist 1997 und Horacia sitzt seit 30 Jahren wegen Mordes im Gefängnis. Dann tauchen neue Beweise auf, die ihre Unschuld beweisen – und die Schuld ihres reichen Liebhabers aus Jugendtagen. Horacia ist eine freie Frau, doch die Jahrzehnte haben ihr alles genommen. Was ihr bleibt, ist die kalte Wut auf den Mann, der sie einst ins Gefängnis brachte. Der ist noch wohlhabender als zuvor, verbarrikadiert sich aber aus Angst vor einer Entführung in seinem Anwesen. Im Schatten dieser Mauern lernt Horacia weitere Nachtgestalten kennen: eine transsexuelle Prostituierte, eine von Dämonen geplagte Obdachlose und einen buckligen Eierverkäufer. Während sie ihnen eine großherzige Freundin wird, wartet Horacia geduldig auf ihre Gelegenheit zur Rache. Lav Diaz gelingt ein visuell überwältigendes, archaisches und tief menschliches Drama über Schuld und Solidarität, Absolution und Rache. (Quelle: Filmfest Hamburg)
Regie: Lav Diaz
Drehbuch: Lav Diaz
Kamera: Lav Diaz
Schnitt: Lav Diaz
Hauptdarsteller: Michael De Mesa, Shamaine Buencamino, Nonie Buencamino, Charo Santos-Concio, John Lloyd Cruz
Genre: Drama
Produktionsland: Philippinen
Produktionsjahr: 2016
Kinostart: 04.02.2018
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