Gepostet von herr.filmtanz am Jan 23, 2017

I KILLED MY MOTHER | Anne Dorvak | Xavier Dolan | TV-Tipp am Mo.

Den sehr geliebten Xavier Dolan könnte ich, für seine großartigen Werke, fortwährend umarmen. In seinem semi-autobiographischen Debütwerk I KILLED MY MOTHER verkörpert Xavier Dolan den 17-jährigen Hubert welcher, fluchend wie ein Drosch­ken­kut­scher, seine Mutter hasst. Ausgehend von diesem weltweit gefeierten Debüt hat das Ausnahmetalent Xavier Dolan, mit seinen folgenden Werken (HERZENSBRECHER, LAURENCE ANYWAYS, TOM À LA FERME, MOMMY), die Herzen der Zuschauer virtuos im Sturm erobert.

„Aber sollte es ein Thema geben, das ich besser als alle anderen kenne, das mich unendlich inspiriert und das ich über alles liebe, wäre es sicher meine Mutter. Und wenn ich meine Mutter sage, dann meine ich DIE Mutter im Allgemeinen, ihre Rolle. Denn sie ist es, auf die ich immer wieder zurückkomme; sie, die ich gewinnen sehen will; sie, für die ich Probleme erfinde, damit sie das Lob für deren Lösung bekommt; sie, durch die ich mir Fragen stelle; sie, die ich laut schreien hören will, wenn keiner sonst was sagt; sie, die im Recht ist, wenn wir im Unrecht sind. Sie ist es, die – egal, was man tut – immer das letzte Wort haben wird.“ (Xavier Dolan)

Mo. auf Di. 23.01.2017, um 00:00 Uhr auf WDR.
Von Xavier Dolan, mit Xavier Dolan, Anne Dorval,
Suzanne Clément und Niels Schneider.
(Drama, Kanada, 2009)
Originaltitel: J’ai tué ma mère

I_Killed_My_Mother

Der 17-jährige Hubert (Xavier Dolan) verabscheut seine Mutter. Ihre altmodischen Pullover, die kitschige Deko oder die widerlichen Krümel an ihren schmatzenden Lippen – für alles empfindet Hubert nur Verachtung. Hinter diesen nervigen Äußerlichkeiten lauern zwei Fertigkeiten, die seine Mutter zu höchster Blüte kultiviert hat: Manipulation und Schuldzuweisung. Diese Hassliebe begleitet Hubert durch seine Adoleszenz, die zugleich ungewöhnlich und typisch ist, geprägt von der Selbstentdeckung als Künstler, Offenheit für Freundschaften, Ausgrenzung und Sex. Und immer verzehrt ihn dabei die alles verschlingende Verachtung für diese Frau, die er irgendwie einst liebte.

Hubert (17): „Für die meisten Menschen ist es eine Sünde, ihre Mutter zu hassen. Das sind für mich Heuchler. Sie haben ihre Mutter bestimmt auch mal gehasst. Vielleicht eine Sekunde, vielleicht ein Jahr. Vielleicht länger, vielleicht haben sie’s vergessen, ist mir egal. Aber sie haben sie gehasst!“ Xavier Dolan, geboren am 20. März 1989 in Montreal, stand bereits als Vierjähriger vor der Kamera. ‚I Killed My Mother‘ ist sein sensationelles Debüt als Regisseur, Autor und natürlich Hauptdarsteller seiner eigenen Geschichte. Der Zwanzigjährige räumte damit in Cannes alle Preise der Quinzaine ab. Die Jugend und alle Mütter liegen dem kanadischen Wunderkind zu Füssen. Ausgezeichnet mit dem ‚Prix Regards Jeunes‘ auf der ‚Quinzaine‘ in Cannes 2009, als ‚Bester francophoner Film‘ Lumiere 2010 und mit zwölf weiteren internationalen Filmpreisen.

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